UNIQLO
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White
Mountaineering
Diesen Herbst präsentieren wir die erste Zusammenarbeit von UNIQLO und White Mountaineering.
Mit der Idee der Kreisläufe spielend, stärkt Designer Yosuke Aizawa die Familienbande mithilfe von LifeWear.
- Interview mit Yosuka Aizawa
- Fotos: Takemi Yabuki (S.36+37), Kazufumi Shimoyashiki (S.38-41)
- Redaktion & Text: Tamio Ogasawara

- Interview mit Yosuka Aizawa
- Fotos: Takemi Yabuki (S.36+37), Kazufumi Shimoyashiki (S.38-41)
- Redaktion & Text: Tamio Ogasawara
Diesen Herbst präsentieren wir die erste Zusammenarbeit von UNIQLO und White Mountaineering.
Mit der Idee der Kreisläufe spielend, stärkt Designer Yosuke Aizawa die Familienbande mithilfe von LifeWear.
Dieses Foto von Zermatt in der Schweiz wurde vor drei Jahren aufgenommen, als Designer Yosuke Aizawa dort Snowboard-Urlaub machte. Nimmt man die Seilbahn zur Spitze des Berges, kann man diese spektakuläre Aussicht genießen.
Eine Welt aus Schnee und Gestein, eingebettet in endloser Stille und Verschwiegenheit, erstreckt sich in die Weite. Die Berge sind eine andere Welt, sie sind Teil der aufrichtigen Plätze der Erde.
„Ich war bereits drei Mal in Zermatt in der Schweiz. Ein wundervoller Ort. Ich bin wirklich begeistert von den Panoramen, die man genießen kann, wenn man mit dem Snowboard verschneite Berge hinunterfährt, die sogar höher sind als der Fuji“, erzählt Yosuke Aizawa.
White Mountaineering wurde 2006 unter dem Konzept gegründet, dass sich der Bereich, in dem wir Kleidung tragen, immer draußen befindet. Die Marke kombiniert Design, Funktion und Technologie, um Produkte zu entwickeln, ohne Kompromisse bezüglich persönlicher Werte einzugehen. Wie der Name vermuten lässt, ist der Kernpunkt der Marke, die von den Bergen verkörperte natürliche Empfindsamkeit auf die weiße Betonlandschaft Tokios zu übertragen. Nicht wie ein stoischer Bergsteiger, sondern als würde man einen Mountain Parka mit einem Paar Jogginghosen tragen. Während man die Verbundenheit zu Klassikern des Bergsteigens spürt, wird der hochfunktionale Stil deutlich, der stark durch Sporttechnologien beeinflusst wird; mehr als man auf den ersten Blick erkennen mag. Das Foto des gewaltigen Gebirges auf den vorherigen Seiten dient als symbolische Darstellung des Kreativprozesses von White Mountaineering, der sich um die grundlegende Frage dreht, was Kleidung eigentlich ist.
Was kommt als Nächstes für UNIQLO?

Diese Gebirgszeichnung wird für die Etiketten der Kollektion verwendet und ist eine abstrakte Darstellung basierend auf den in den Bergen gesammelten Erfahrungen Aizawas. Kreiert wurde sie während der Gründung von White Mountaineering. Szenen wie diese sind keine Mangelware in Bergstädten wie Zermatt.
Was kommt als Nächstes für UNIQLO?
Was braucht UNIQLOs Kleidung gerade? Ein Jahr vor Bekanntgabe seiner neuen Kollektion, begleiteten wir Aizawa von White Mountaineering bei einer Wanderung, um Antworten auf diese Fragen zu erlangen.
„Zuerst trug ich die untere Lage von UNIQLO zum Snowboarden, um aus erster Hand Erfahrungen zu sammeln. Also zog ich Unterwäsche, Socken und ein T-Shirt von UNIQLO an und fühlte keinerlei Stress. Ich glaube, es ist ausschlaggebend für unsere Kleidung, unser Leben so wenig wie möglich zu belasten. Dies sollte der Weg sein, den ich für die Kollektion mit UNIQLO einschlagen wollte. Am wichtigsten ist wohl die Performance im Alltag. Wenn du die Kleidung anziehst, darfst du keinerlei Stress verspüren. Das bedeutet nicht etwa nur schlicht und flexibel oder elastisch zu sein, sondern auch, dass die Kleidung formbeständig ist und Wärme speichert. Es soll sich nicht anfühlen als trüge man Kleidung oder als würde sie dich umschließen. Gewissermaßen soll man vergessen können, dass man überhaupt Kleidung trägt. Sie sollte nicht einfach edel aussehen. Wenn du Holz hackst, solltest du nicht einmal bemerken, wie leicht dir die Bewegungen fallen. Dasselbe gilt für Fahrradfahren. Wenn wir uns Muster und Designs ausdenken, stellt sich immer die Frage wie wir die Ärmel und Schultern entwerfen können, damit sie so komfortabel wie möglich sind.“
Eines der Produkte aus diesem Designprozess ist eine Hybrid Down Daunenjacke mit wasserdichten Reißverschlüssen an den Taschen an beiden Seiten der Brust. Auch wenn es eher selten vorkommt, dass eine UNIQLO Jacke Taschen im Brustbereich besitzt, war unser Ziel ein Mittelweg aus Wärme, Tragbarkeit und Elementen von Outdoor- und Militärlooks. Die Jacke kann mit klassischen Produkten kombiniert werden, um ein modernes Outfit zu kreieren. Ganz in Schwarz passt es zu vielen verschiedenen Stilen. Das Ziel ist LifeWear, die die Zeit überdauert. Diese Kollektion besticht auch durch Produkte aus Fleece, nicht nur für Herren, sondern auch für Damen und Kinder. Und das aus guten Grund.

In der Bibliothek auf dem Hachioji Campus der Tama Kunsthochschule, Aizawas Alma Mater. Entworfen von Toyo Ito, einem der führendsten Architekten Japans und Gastdozent im Bereich Architektur und Städteplanung. Momentan ist auch Aizawa Gastdozent im Bereich Produkt- und Textildesign.
Outfits für die ganze Familie
„Ich glaube, es ist von größter Bedeutung, sich einen Überblick über jedes Produkt zu machen. Nicht einfach von dessen Stärken und Schwächen, sondern auch woran die Menschen, die das Produkt herstellen und jene, die es tragen, denken, wenn sie damit in Berührung kommen. Unser größtes Anliegen für diese Kollektion waren Kreisläufe. Dies geht über die Idee des Produktkreislaufs hinaus, indem wir verschiedene Generationen, kulturelle Traditionen und die Herstellung von Kleidung, miteinbezogen“, erzählt uns Aizawa.
Aber woher stammt die Idee von Kreisläufen?
„Nach Jahren der Arbeit als Designer, einschließlich meiner Zeit im Ausland, bin ich allen möglichen Leuten begegnet und auf viele verschiedene Ansichten gestoßen. Jetzt da ich an der Universität unterrichte, habe ich mich generationsübergreifend mit Kleidung beschäftigt. Ich will, dass unser Weltbild nicht nur Männer umfasst, sondern auch Frauen und Kinder. Deshalb habe ich das Motto Familie betont. Ich habe selbst drei Kinder und ich möchte, dass diese Kleidung eine neutralisierende Präsenz zwischen mir und der jüngeren Generation, zu der sie gehören, ist.“
Aizawa verdeutlicht, dass ein Kreislauf nur durch Verbindungen ergiebig ist.
„Nachdem ich Trikots für die Hokkaido Consadole Sapporo, ein Team aus der J1 Fußballliga, entwarf, wurden meine Zwillinge Fans und trugen die Trikots, um das Team zu unterstützen. Ich wollte mich ihnen anschließen und auch ein Trikot tragen. Es macht irgendwie Spaß sich wie seine Kinder anzuziehen. Deswegen entwarf ich die Kollektion so, dass die Kleidung für Kinder und Erwachsene Gemeinsamkeiten teilten. Du möchtest vielleicht etwas tragen, das deine Mutter trägt. Oder du möchtest einen farblichen Kontrast zur Kleidung deines Vaters tragen. Ich möchte, dass Kleidung diese Möglichkeiten ankurbelt und die Familienbande stärkt, wenn auch nur ein wenig. Das ist eine ständige Herausforderung für Eltern, aber dank UNIQLO war es mir möglich, das zu erreichen.“
Für Aizawa sind diese generationsübergreifenden Verbindungen ein Bindeglied sowohl für die Zukunft als auch die Vergangenheit.
„Ich muss meinem Vater für das Interesse in die Natur danken. Er wurde im Jahr als der Krieg endete geboren, verlor seinen Vater sehr früh und kämpfte sich mehr schlecht als recht durch. In den 60ern arbeitete er in einem Kameraladen nahe der amerikanischen Militärbasis in Fussa, Tokio, während er nebenbei Zeichenkunst studierte. Für sich genommen ein Designer. Wir waren vielleicht arm, aber er sorgte dafür, dass ich viel Kleidung besaß, die den beliebten Styles aus Amerika entsprach, und er nahm mich zu den verschiedensten Orten mit. Wir gingen angeln und zelten und hörten auf dem Rückweg die Country Musik, die er so sehr liebte. Ich habe mehr Erinnerungen an Orte, die ich mit meinem Vater besuchte, als mit meinen Freunden. Ich besitze noch viele seiner alten Kleidungsstücke. Mein Vater spielte auch Schlagzeug in einer Band und lehrte mich die Schönheit der Musik. Nur wegen der Dinge, die er mich lehrte, bin ich zu dem Mann geworden, der ich heute bin.“
Wenn wir unsere Entwicklung beeinflussen, können diese Kreisläufe von einer Generation zur nächsten übergehen.
„Da auch ich meinen Vater früh verlor, bin ich umso motivierter genauso ein Vater zu meinen Kindern zu sein, eine Verbindung zu ihnen herzustellen und Verständnis in einer Form aufzubringen, die Generationen umfasst. Ich glaube, dass diese Idee von Kleidung und Kreisläufen essentiell für die Generation meiner Kinder sein wird. Aus nachhaltiger Sicht ist White Mountaineering bestrebt, Kleidung herzustellen, die so lange wie möglich hält und UNIQLO besitzt sein ganz eigenes Recyclingsystem für sämtliche Kleidung, die du dort kaufen kannst. Parallel zu der Idee, Kleidung weiterzugeben, ist dies ein weiterer Kreislauf für Nachhaltigkeit, der nur dann beginnen kann, wenn jemand den ersten Schritt macht. Die Methoden zur Wiederverwendung und Wiederverwertung befinden sich noch immer im Aufbau, aber eines Tages, wenn all meine Kleidung von UNIQLO ausgedient hat, einschließlich unserer Kollektion, bringen meine Familie und ich sie zu einem Store und werfen sie in die Recyclingbox. Diese Kleidung hat eine strahlende Zukunft vor sich.“
In der Bibliothek auf dem Hachioji Campus der Tama Kunsthochschule, Aizawas Alma Mater. Entworfen von Toyo Ito, einem der führendsten Architekten Japans und Gastdozent im Bereich Architektur und Städteplanung. Momentan ist auch Aizawa Gastdozent im Bereich Produkt- und Textildesign.

- White Mountaineering Oversized Hybrid Down ParkaGeplant für Herbst 2021. Weitere Details zur Kollektion (Damen, Herren und Kinder) werden später auf der folgenden Seite bekanntgegeben.
uniqlo.com/whitemountaineering/
Yosuke Aizawa
Modedesigner
Geboren 1977. Machte seinen Abschluss in Textildesign an der Tama Kunsthochschule. 2006 gründete er White Mountaineering und veröffentlicht seit 2016 Kollektionen in der Fashion Week in Paris. Aizawa entwarf bereits für verschiedene internationale Marken. 2019 wurde er Creative Director der Hokkaido Consadole Sapporo. Außerdem ist er Gastdozent an der Tama Kunsthochschule.